Der Oktober
Eiche
Botanische Bezeichnung: Quercus robur
Ostfriesische Volksnamen: Eckelboom, Eekboom
NL: Eikenschors en Eikenblad
Das Trinken einer Abkochung aus Eichenrinde hat sich als gutes Mittel bei Durchfall bewährt. Bei rissigen Fingern, Schnittwunden, Frostbeulen oder Fußschweiß leistet ein Teilbad aus der abgekochten Rinde gute Dienste. Früher wurde ein Tee aus den winterdürren Blättern der Eiche auch bei winterlichen Irritationen der Haut zum Waschen benutzt, die sich erholt, wenn die Anwendung regelmäßig durchgeführt wird.
Nach der alten Signaturenlehre kann man den Bezug zu den winterlichen Hautirritationen sehr gut daran erkennen, dass die Blätter selbst im Winter noch vertrocknet am Baum hängenbleiben. Wenn die Eichel auf dem Boden liegen, so platzen diese oft auf und dieser Riss färbt sich dann oft Blutrot und hat dann eine Ähnlichkeit mit einer Schnittwunde.
In der alten ostfriesischen Handschrift von 1560 heißt es, dass der Tee aus der Eichenrinde mit etwas Weinraute in Bier gekocht und mit etwas Honig gesüßt im Winter zur Stärkung getrunken wurde. Bei Augenbindehautentzündungen hilft eine Auflage mit dem erkalteten Rindentee, wozu ein weiches Tuch in den Tee getaucht und dann auf die Augen gelegt wird. Mithilfe eines Eierbechers lässt sich der erkaltete Tee sehr gut als Augenspülung verwenden. Als Sitzbad wirkt er gut gegen Hämorrhoiden, die sich durch dieses Bad zusammenziehen.
Bekannte Inhaltsstoffe: Eichen-Gerbsäure, Gallussäure, Gummi, Harz, Fett, Pektin, Zucker, fettes Öl (besonders in den Eicheln), Eiweiß und Kieselsäure.
Anwendung und Dosierung
Teezubereitung: 2-3 Teelöffel Eichenrinde mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen und zum Kochen bringen. Der Aufguss muss etwa 15 Minuten kochen, danach wird abgeseiht. 2-3-mal täglich 1 Tasse trinken.
Zubereitung als Badezusatz: Für einen Badezusatz zum Waschen des Gesichts, der Finger oder der Füße übergießt man 2 Esslöffel Eichenrinde mit 1 Liter kaltem Wasser, erhitzt den Aufguss bis zum Sieden und lässt diesen dann noch etwa 20 Minuten kochen, bevor abgeseiht wird. Nach dem Abkühlen ist der Badezusatz gebrauchsfertig. Bei gleicher Zubereitungsart benötigt man für ein Sitz- oder Vollbad 4 Esslöffel Eichenrinde auf 2 Liter Wasser und fügt die fertige Abkochung dem Badewasser oder Sitzbad hinzu.
Handel: In der Apotheke erhält man die Rinde als „Cortex Quercus“, im freien Kräuterhandel ist sie als „Eichenrinde, geschnitten“ beziehbar.
Walnuss
bei gereizten Schleimhäuten, zur Wiederherstellung der Darmflora u. a.
Botanische Bezeichnung: Juglans regia
Ostfriesischer Volksname: Walnöt
NL: Walnoot
Eine Mundspülung mit einem Tee aus Walnussblättern ist ein wirksames Mittel zur Behandlung von Entzündungen des Zahnfleischs oder der Mundschleimhaut. Innerlich eingenommen zeigt dieser Tee einen guten Einfluss bei Lymphdrüsenschwellungen und wirkt besonders gut bei Entzündungen der Darmschleimhaut (beispielsweise bei Durchfall) und Störungen der Darmflora (beispielsweise durch hohen Zuckerkonsum oder Einnahme von Antibiotika), die häufig von unangenehm riechenden Stühlen begleitet werden. Bei Störungen der Darmflora hat sich vor allem ein Tee bewährt, bei dem die Walnussblätter zu gleichen Teilen mit Himbeerblättern kombiniert werden.
Die Niederländische Heilkundige Klazien van den Brink gibt an, dass ein Tee, der aus den Zwischenwänden der beiden Nusshälften zubereitet wird, gegen Schmerzen in der Herzgegend (wie z. B. bei Angina Pectoris) hilft und auch bei verengten und verkalkten Herzkranzgefäßen gute Dienste leisten kann, wenn man ihn regelmäßig und möglichst schon morgens kurz nach dem Aufstehen trinkt. Dieser Hinweis hat sich auch in meiner Praxis als hilfreich bewährt. Die schmerzlindernde Wirkung des Tees spürt man bereits nach einer Tasse.
Die Nüsse selbst wirken cholesterinsenkend. Die Wirkung lässt sich mit ihrem Lezithin-Gehalt erklären. Walnüssen enthalten darüber hinaus Omega-3-Fettsäuren, weshalb sie auch bei Arteriosklerose zu empfehlen sind.
Bekannte Inhaltsstoffe (Blätter): Gerbstoffe, ätherisches Öl, Juglon und Flavonoide.
Bekannte Inhaltsstoffe (Nüsse): Lezithin und Cholin als Vorstufe von Acethylcholin sowie Omega-3-Fettsäuren.
Anwendung und Dosierung
Teezubereitung der Blätter: 2 Teelöffel Walnussblätter mit ¼ Liter kaltem Wasser langsam zum Sieden erhitzen und auf kleiner Flamme 3-5 Minuten köcheln lassen. Danach abseihen und 3-mal täglich 1 Tasse einnehmen oder den abgekühlten Tee als Mundspülung verwenden.
Teezubereitung aus den Zwischenwänden: Man benötigt die Zwischenwände von 5 Walnüssen, die man mit ¼ Liter kaltem Wasser langsam zum Sieden erhitzt, kurz aufkocht und dann noch 15 Minuten ziehen lässt. Danach abseihen und diesen Tee regelmäßig morgens möglichst noch auf nüchternen Magen einnehmen.
Dosierung der homöopathischen Urtinktur (Ø): 3-mal täglich 2-5 Tropfen in Wasser.
Handel: In der Apotheke sind Walnussblätter als „Folia Juglandis“ sowie eine homöopathische Urtinktur (Ø) mit der Bezeichnung „Juglans regia Ø“ (Fa. Ceres) erhältlich. Walnussblätter können auch über den freien Kräuterhandel bezogen werden. Die Nüsse selbst gibt es im normalen Lebensmittelhandel. Bioware sollte bevorzugt werden.