Der September
Hopfen
bei Unruhe, Ärger, Stress, Schlafstörungen u. a.
Botanische Bezeichnung: Humulus lupulus Ostfriesische Volksnamen: Hopp, Hoppen NL: Hop

Der Hopfen ist ein sehr bekanntes Beruhigungsmittel, das besonders wirksam ist, wenn man sich einmal so richtig geärgert hat, weshalb auch Magenschmerzen nach Ärger gut mit Hopfen behandelt werden können. Bei Schlafstörungen sollte der Tee zu gleichen Teilen mit Baldrianwurzeln und Heidekraut gemischt werden.
Nach der alten Signaturenlehre kann man an den nach unten hängenden Hopfenzapfen die beruhigende Wirkung erkennen. Die wie Nerven durch den Baum schlängelnden Zweige zeigen den Bezug zum Nervensystem.
Bekannte Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Harze, ätherische Öle (Humulon und Lupulon), Mineralstoffe, Flavonoide sowie 2 Methyl-2-buton-2-ol, bei dem es sich um den Hauptwirkstoff handeln soll. Außerdem enthält Hopfen auch pflanzliche Östrogene.
Anwendung und Dosierung
Teezubereitung: 2 gehäufte Teelöffel Hopfenzapfen mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, etwa 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. In der Regel ist es ausreichend, 1-2-mal täglich 1 Tasse zu trinken.
Handel: In der Apotheke sind Hopfenzapfen als „Strobuli Lupuli“ erhältlich. Im freien Kräuterhandel sind sie unter ihrem deutschen Namen beziehbar.
Brombeere (Blätter, Wurzel, Früchte)
zur Blutreinigung, bei Entzündungen, Heiserkeit, Fieber, Keuchhusten, Bronchitis u. a.
Botanische Bezeichnung: Rubus fruticosus Ostfriesischer Volksname: Brummelbeij (Blaaden, Wuddel, Sap) NL: Braam (Blaaden, Wortel, Sap)

Eine ältere Frau aus dem ostfriesischen Dörfchen Fiebing erzählte mir, dass ihre Großmutter früher im Sommer und auch noch im Winter Brombeerblätter sammeln gegangen sei und daraus einen Tee zubereitet habe, den man gegen Erkältungen heiß einnahm und in abgekühltem Zustand als Gurgelmittel oder Mundspülung gegen Entzündungen des Hals- und Rachenraums benutzte. Auch im Winter kann man tatsächlich noch frische Brombeerblätter finden. Ein Brombeerblättertee wirkt entzündungshemmend und wurde früher auch bei Blinddarmreizungen und sogar bei Blinddarmentzündungen eingesetzt.
Vorsicht: Bei einer Blinddarmreizung und insbesondere bei einer Blinddarmentzündung darf unter keinen Umständen zu lange gewartet werden. Wenn nicht bald eine Besserung eintritt, muss unbedingt ein Krankenhaus aufgesucht werden!
Mit dem Saft der Brombeere kann man bei Heiserkeit und Fieber den Heilungsprozess unterstützen. Aufgrund seines guten Geschmacks ist diese Anwendung sowohl für kleine als auch große Leckermäuler geeignet.
Noch in den 30-iger Jahren hörte mein Großvater von einer alten, heilkundigen Frau aus dem Dorf Großsander, dass ein Tee aus Brombeerwurzeln, der möglichst heiß und mit Honig gesüßt getrunken wird, eine ausgezeichnete Wirkung bei Keuchhusten und Bronchitis hat. Nach dem Abkühlen ist der Tee ein gut wirkendes Gurgelmittel bei Mandelentzündungen. Brombeerwurzeln sind im Handel leider nicht zu bekommen, können leicht selbst gesammelt werden.
Bekannte Inhaltsstoffe: Die Blätter enthalten Gerbsäure, organische Säuren und etwas Vitamin C. Brombeersaft enthält neben wertvollen Fruchtsäuren und Mineralstoffen auch Vitamine, während in der Wurzel Gerbstoffe sowie Saponine (seifenähnliche Stoffe) vorhanden sind.
Anwendung und Dosierung
Teezubereitung aus den Blättern: 2-3 Teelöffel der Blätter mit ¼ Liter sprudelnd kochendem Wasser übergießen, 10-15 Minuten ziehen lassen und abseihen. 3-4-mal täglich 1 Tasse trinken oder nach dem Erkalten bei Entzündungen des Hals- und Rachenraums als Gurgelmittel verwenden.
Teezubereitung aus den Wurzeln: 2-3 Esslöffel Wurzeln auf 1 Liter kochendes Wasser geben und 1/2 Stunde lang kochen lassen. Dann wird abgeseiht. Von dem Tee sollte man mehrmals täglich 1 Tasse mit Honig gesüßt trinken.
Dosierung des Safts: Bei überanstrengter Stimme erweist sich Brombeersaft als hilfreich, von dem alle 30 Minuten 1 Teelöffel eingenommen wird. Der Saft kann bei Heiserkeit auch zum Gurgeln verwendet werden.
Handel: In der Apotheke erhält man die Blätter als „Folia Rubi fructicosi“, im freien Kräuterhandel werden sie als „Brombeerblätter“ vertrieben. Der Saft ist in der Apotheke erhältlich.